Spanien

Spanien

Einwohner*innen: 47.42 Mio (Stand 2021)

Staatsform: Parlamentarische Monarchie

Medienfreiheit

Es gibt ein Symbol in der spanischen Medienwelt, was wie kein anderes für den Übergang der Diktatur Francisco Franco zur Demokratie im Land steht: „El Pais“. Im Jahr 2007, im Rahmen der Wirtschafts- und Finanzkrise, folgte aber der Zusammenbruch. Die verkaufte Auflage der Tageszeitung sank drastisch ab. „El Pais“ war gezwungen ein Drittel seiner Journalist*innen zu entlassen. Große Kritik erzeugt das „Gesetz zur Sicherheit der Bürger“. Darunter fällt ein Verbot Polizeibeamte im Einsatz zu fotografieren oder zu filmen. Das Gesetz wird in der Bevölkerung auch „Maulkorbgesetz“ genannt. Kritisch gesehen wird auch die Einflussnahme der Politik auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Seit einer Gesetzesreform im Jahr 2012 klagen viele der angestellten Redakteure*innen über eine „politische Steuerung“ in der Berichterstattung. Entscheidend ist dabei auch der Einfluss von großen Konzernen. Das komplette Breitbandnetz in Spanien ist z.B. in den Händen von „Telefónica“, die sich damit viel Einfluss sichern.

Viele der Medienhäuser in Spanien befinden sich durch die Wirtschaftskrise mittlerweile in den Händen von Banken und privaten Investor*innen.

Mediensystem und -vielfalt

Die ehemaligen „Leitmedien“ um die großen Tagezeitungen wie „El Pais“ verlieren zunehmend an Bedeutung. Reine Online-Medien wie „eldaiario.es“ oder „elconfidencial.com“ sind bei der Bevölkerung beliebt und wachsen. Eine Rolle bei diesem Prozess spielt die Wirtschaftskrise. Durch die Massenentlassungen von vielen Journalist*innen, wurden viel zu Gründer*innen ihrer eigenen Angebote. Durch die Disruption kam es zu einem Wandel in der spanischen Medienlandschaft. Ein Beispiel dafür war die Veröffentlichung der „Panama Papers“. Das International „Consortium of Investigative Journalists“ suchte sich für die Auswertung und Veröffentlichung der Daten in Spanien nicht eine der etablierten Tageszeitungen. Sie entschieden sich für „elconfidencial.com“, zusammen mit dem privaten Fernsehsender La Sexta. Die mangelnde Glaubwürdigkeit der traditionellen Medien hängt auch mit der Rolle der öffentlichen-rechtlichen Sender zusammen.

Nicht nur „Radiotelevisión Española (RTVE)“ ist stark von der politischen Einflussnahme betroffen. Auch die regionalen Sender dienen der jeweiligen politischen Idee der lokalen Regierungen, wie z.B. TV3 in Katalonien. Auch wenn die spanische Regierung immer wieder damit droht katalanische Medien stärker zu kontrollieren.

Mediennutzung

Lediglich 13% der Spanier*innen geben an noch täglich Printmedien zu nutzen. Mit einer Reichweite von 22,3% erreichen dabei Zeitschriften mehr Leser, als die Tageszeitungen mit 13,7%. 50% der Bevölkerung nutzen hingegen Online-Zeitungen von allen Medienangeboten am intensivsten. Bei den Online-Zeitschriften sind es nur 34% der Bevölkerung. Das meistgenutzte Medienangebot in Spanien ist das Streaming bzw. die Nutzung von digitalen Videoinhalten (90%). Dabei muss aber beachtet werden, dass lediglich 46% der Spanier*innen die Videoinhalte regelmäßig für Nachrichten verwenden. Die Radionutzung liegt mit 26% europaweit auf dem vorletzten Platz. Lediglich Rumänien schneidet noch schlechter ab.

Mediensystem Blum:

Südeuropäisches Klientel-Modell

Mediensystem Hallin/Mancini:

Polarized Pluralst Model/Demokratisch – Korporatistische

Trust Score:

32%

Printmedien:

XXX

Fernsehen:

XXX

Hörfunk:

2.315 Sender (2016)

Autor

  • mm

    Melinas große Leidenschaft ist der Journalismus - das zeigte sich schon, als sie als Kind abends die ersten Worte der Moderator*innen der Tagesschau im Ersten mitgesprochen hat: "Guten Abend meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau." Jetzt möchte sie selbst Nachrichten für junge Menschen wieder interessanter machen und das auf möglichst vielen Ausspielwegen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.