Niederlande

Niederlande

Einwohner*innen: 17,31 Mio. (Stand 2022)

Staatsform: Parlamentarische Monarchie

Medienfreiheit

Seit 1848 ist die Pressefreiheit in die Niederlande ein fester Teil der Verfassung. Vor allem die Wirtschaftszentren Rotterdam, Amsterdam und Den Haag waren aber bereits vorher wichtige Pressezentren. Erst 1815 kommt es zur Unabhängigkeit der Niederlande, die viele verschiedene Volksgruppen vereint. In diesem Prozess liegt auch der Ursprung dafür, dass der Mediensektor nach dem Prinzip der sogenannten „Versäulung“ entsteht. Die vielen verschiedenen Gemeinschaften im Land haben über die Jahre ihre eigenen Medienangebote entwickelt. In den Niederlanden stellen die populistischen Parteien die Legitimität der traditionellen Medien infrage. Viele Bürger*innen haben sich vollkommen abgewendet von den traditionellen Parteien und Medien. Weil die Gewalt und Beleidigung ihrer Journalist*innen immer weiter zugenommen hat, ist der öffentlich-rechtliche TV-Sender „NOS“  dazu übergegangen seine Logos von den Dienstfahrzeugen und Übertragungswagen zu entfernen. Dies soll dem Schutz seiner Mitarber:innen dienen. Der negative Höhepunkt für die Medienfreiheit in den Niederlanden war die Ermordung des Journalisten Peter de Vries 2021 auf offener Straße in Amsterdam.

Der Hintergrund war die Arbeit von de Vries im Rahmen des „Marengo-Prozess“. Viele Medienschaffende benötigen in den Niederlanden Polizeischutz.

Mediensystem und -vielfalt

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht nur geografisch unterschiedlich organisiert wird, sondern auch nach der jeweiligen Weltanschauung. Es gibt bestimmte Sender und Formate je nach politischer Orientierung. Zusätzlich gibt es auch die regionalen Anstalten und kommerziellen Anbieter im niederländischen Mediensystem. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind dabei in den Niederlanden wie Vereine organisiert. Neue Initiativen für Sender können zugelassen werden, wenn sie mindestens 50 000 Unterstützer haben und sich vom bisherigen Angebot unterscheiden. Die beiden Sender NOS und NTR haben einen besonderen staatlichen Informationsauftrag und sind daher von dem Lizenzsystem ausgenommen. Es gibt zurzeit sechs Rundfunkvereinigungen, in denen mehrere Sender zusammenarbeiten. Das Rundfunksystem wurde gezielt so eingerichtet, um allen religiösen und politischen Strömungen im Land abzudecken.

Der stark umstrittene rechtspopulistische öffentlich-rechtliche TV-Sender „ON!“ soll z.B. jene sprechen lassen, die sonst angeblich „ungehört“ bleiben.

Mediennutzung

48% der Niederländer*innen lesen täglich oder fast täglich ein gedrucktes Printerzeugnis. Die größte Tageszeitung „De Telegraaf“ hat dabei eine Auflage von 480.000, bei 500.000-1.000.000 täglichen Online-Views. Die Vielfalt der Zeitungen ist dabei enorm: fünf überregionale Tageszeitungen sowie starke Regionalblätter gibt es in einem Land mit 17 Millionen Einwohnern. Trotz zahlreicher kommerzieller Sender, Streaming-Dienste und Internetanbieter behauptet sich das traditionelle Fernsehen, und der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat einen Marktanteil von gut 35 Prozent. 70% der Niederländer*innen geben dabei an, dass sie täglich oder fast täglich fernsehen schauen. Knapp 53% der Niederländer*innen hören täglich oder fast täglich Radio. Im Vergleich zu 2020/2021 bedeutet dieser Wert eine Zunahme von satten 5% bei den Radiohörer*innen.

Mediensystem Blum:

Nordeuropäisches Public Service Modell

Mediensystem Halin/Mancini:

Demokratisches korporatistisches Model

Trust Score:

56%

Printmedien:

13 Tageszeitungen, 2 überregionale Wochenzeitungen, 19 Regionalzeitungen (Summe: 36)

Fernsehen:

91 Sender

Hörfunk:

XXX

Autor

  • mm

    Melinas große Leidenschaft ist der Journalismus - das zeigte sich schon, als sie als Kind abends die ersten Worte der Moderator*innen der Tagesschau im Ersten mitgesprochen hat: "Guten Abend meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau." Jetzt möchte sie selbst Nachrichten für junge Menschen wieder interessanter machen und das auf möglichst vielen Ausspielwegen.

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