Großbritannien plant das Rauchverbot für künftige Generationen

Rauchfrei bis 2040?

Die Initiative, den Verkauf von Zigaretten zu unterbinden, stößt auf Widerstand, darunter auch der frühere Premierminister Boris Johnson, der sie als „absolut verrückt“ bezeichnetInsbesondere von Mitgliedern der Konservativen Partei, wird die Planung als ironische Entwicklung gesehen. 

Von Isabelle Wabnik

Rauchverbot Schild /Foto: Joachim Laatz/ Pixabay

Der aktuelle Nachfolger von Winston Churchill, der bekanntermaßen ein berühmter Zigarettenraucher war, wolle den Kauf vom Zigaretten verbieten. Am heutigen Dienstag debattiert das britische Parlament über ein striktes Anti-Tabak-Gesetz. 

Der Kauf von Zigaretten, welcher derzeitig ab einem Alter von 18 Jahren erlaubt ist, soll jedes Jahr um ein Jahr erhöht werden, sagte Premierminister Rishi Sunak auf dem Jahrestreffen seiner Konservativen Partei in Manchester. Ziel sei, dass heute 14-Jährige nie die Möglichkeit bekommen, legal Zigaretten zu kaufen. Die Gefahr des angeblich drohenden Schwarzmarktes hält die Regierung nicht von ihrem Plan ab

Die Idee für das Vorhaben stammt aus Neuseeland, wo die ehemalige Premierministerin Jacinda Ardern das Gesetz einführte. 

Laut Angaben der britischen Regierung, könne die Raucherquote in der Gruppe der 14- bis 30-Jährigen bis zum Jahr 2040 nahe null liegen. 

Der Premierminister betont die Notwendigkeit, den Zugang der Jugendlichen zu E-Zigaretten stark zu begrenzen. Mediziner warnen vermehrt von einer Verbreitung von sogenannten „Vapes“ unter Minderjährigen. Jedes Jahr würden Zehntausende Menschen aufgrund ihrer Nikotinsucht sterben, sagt Rishi Sunak. Außerdem belasten Schäden, die durch das Rauchen entstehen, sowohl den stattlichen Gesundheitsdienst, als auch die Wirtschaft enorm, so Sunak. 

Ex-Premierminister Johnson: „Absolut verrückt“- Rishi Sunak droht Widerstand

Liz Truss, die direkte Vorgängerin von Sunak, kritisiert das Vorhaben als Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht erwachsender Menschen. Der Ex- Premierminister Boris Johnson sagt über das Gesetz: ,,Wenn ich mir einige der Dinge ansehe, die wir jetzt tun oder die im Namen des Konservatismus getan werden, so halte ich sie für absolut verrückt“. Ausgerechnet die Partei von Winston Churchill wolle Zigaretten verbieten, sagte Johnson. Boris Johnson reagiert auf seine eigene Art und Weise auf Sunaks Pläne.

In der Boulevardzeitung „Daily Mail“ veröffentlichte der Ex-Premierminister eine wütende Polemik und warnte vor einer „rauchenden Apartheid“, die allen drohe, die ab dem 1. Januar 2009 geboren sind. „Kind A wird bis ans Ende seiner Tage wie ein Schlot rauchen können. Kind B – nur einen Tag später geboren! — wird ein Verbrecher sein, wenn er es tut“, schrieb Johnson.

Schreibe einen Kommentar