Nächtlicher Noteinsatz in Berlin
Personal für die Nacht fehlt – Altenpflegerin ruft Notruf
In einem Berliner Seniorenheim kam es zu einem Vorfall, bei dem eine Pflegekraft niemanden fand, der die angemessene Betreuung der Senioren übernehmen konnte. Der Grund: Personalmangel. Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz wurden alarmiert, bevor schließlich der Geschäftsführer einsprang, um die Versorgung der Senioren zu gewährleisten und eine Evakuierung zu verhindern.

Am späten Montagabend kam es zu einem außergewöhnlichen Vorfall in einem Seniorenheim in Berlin-Friedrichsfelde.Als eine Pflegekraft um 22.30 Uhr ihren Spätdienst beenden wollte, gab es niemanden, der die angemessene Betreuung der Senioren weiterführen konnte. Zwar waren noch zwei Pflegeassistenten vor Ort, ihnen fehlte aber die notwendige Ausbildung. Denn die medizinische Versorgung der Bewohner:innen darf nur eine examinierte Pflegekraft übernehmen. 170 Senioren mit den Pflegestufen 1-5 waren betroffen.
Bevor die Pflegekraft den Notruf wählte, kontaktierte sie die Einrichtungsleitung und den Bereitschaftsdienst; jedoch konnte keine Lösung gefunden werden. Polizei, Feuerwehr und der Katastrophenschutzbeauftragte des Bezirks rückten an.
Es dauerte etwa zwei Stunden, bis der Katastrophenschutzbeauftragte des Bezirks einen Verantwortlichen erreichte, der zur Versorgung ins Heim kam. Glücklicherweise konnte der Geschäftsführer, der selbst entsprechend qualifiziert war, spontan die Nachtschicht übernehmen, ohne dass eine Evakuierung erforderlich war.
Laut Prognosen des Statistischen Bundesamtes könnte Deutschland bis 2049 zwischen 280.000 und 690.000 Pflegekräfte fehlen.